Das Bewusstsein um die eigene Endlichkeit ist das große Geschenk, das allen in der Palliativ- und Hospizarbeit Tätigen zur Verfügung steht.
Ein Satz aus einem arabischen Gedicht sagt: "Die Menschen schlafen, solange sie leben. Erst wenn sie sterben, erwachen sie."
Wir lernen etwas von der Dringlichkeit der Zeit. Es ist nicht mehr viel Zeit. Der Wert dessen, was jetzt ist, was jetzt möglich ist und jetzt gerade geschieht, wird dafür umso wichtiger.
Die Begründerin der Palliativmedizin, die englische Ärztin, Sozialarbeiterin und Krankenschwester Dame Cicely Saunders sagte einmal:" Es ist nicht das Schlimmste für einen Menschen, festzustellen, dass er jetzt sterben muss; das Schlimmste ist, festzustellen dass man nicht gelebt hat und jetzt sterben muss".
...und das ist völlig in Ordnung.
Niemand sollte sich zu etwas zwingen, was ihm nicht liegt, ihm Angst oder Unbehagen bereitet. Wichtig ist es, dazu zu stehen.
Auch Sterbebegleiter können nicht immer oder mit jedem. Sie brauchen oft Pausen nach intensiven Begleitungen. Selbstfürsorge und Reflexion sind wichtig. Was passiert bei mir und was brauche ich jetzt, was kann ich mir Gutes tun?
Lasst uns offen über das Thema reden. Ohne Angst, ohne Scham, das ist mein Anliegen.