Jeder muß irgendwann sterben. Sich vorzustellen, was dann genau mit einem geschieht, das ist nicht einfach. Sicher ist, die meisten Menschen erinnern sich kurz vor ihrem Tod an besondere Momente während ihres Lebens. Das kann sie erleichtert oder wehmütig, heiter oder traurig stimmen.
Und irgendwann - meist schleichend - beginnt die sogenannte finale Phase, wenige Tage oder nur Stunden vor dem Tod. Leber, Niere, Lunge und Herz geben nacheinander allmählich auf. Welches Organ zuerst, das ist unterschiedlich. Wenn z.B. die Leber nicht mehr richtig arbeitet, also entgiften kann, fluten Giftstoffe das Blut. Sie gelangen ins Gehirn und wirken dort auf die Nervenzellen. Das Bewusstsein wird trüb. Die Blutgefäße in den Armen und Beinen ziehen sich zusammen. Das Blut mit dem lebenswichtigen Sauerstoff versorgt jetzt hauptsächlich die inneren Organe, das nennt man Zentralisierung.
Auch der Geist wendet sich nach innen, die Sinne schwinden, der Hörsinn bleibt am längsten. Trotzdem spüren die meisten Menschen wenn jetzt jemand bei ihnen ist. Wir alle haben Angst, dass wir nun unerträgliche Schmerzen ertragen müssen, die meisten zum Glück unbegründet. Das hat damit zu tun, dass wir austrocknen, denn wir haben keinen Hunger und keinen Durst mehr. Der Körper verbraucht kaum noch Energie, wofür auch. Die Trockenheit führt dazu, dass der Körper schmerzlindernde Stoffe ausschüttet.
Oft legt sich am Ende zäher Schleim auf die Wände der Luftröhre. Doch wir werden zu schwach sein, um ihn abzuhusten. Wir ringen nach Atem, es wird rasseln und röcheln. Blut und Muskelkraft verlassen nun auch das Gesicht. Das sogenannte Todesdreieck um Mund und Nase zeigt den Angehörigen, dieses Leben geht jetzt zu Ende.
Das Herz schlägt ein letztes Mal. Ohne Sauerstoff gibt es keine Energie und keine Aktivität mehr im Gehirn. Ein heftiges finales Flackern, das soll durch Hormone ausgelöst werden, die jetzt das Gehirn fluten. Und vielleicht ist dieses, unser wohl letztes Gefühl ein gutes. Das wäre tröstlich.
Quelle: Quarks Youtube Video